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Bericht an die ehrenwerte Magistratin Kitsune Kazumi
über die Ereignisse im Dorf Hiro-no-dort

inoshidoshi IK 1124, hazuki, moku-yobi nijusannichi - nichin-yobi nijurokunichi
(Im Jahr des Schwein IK 1124, im Blattmonat, vom Tag des Baumes dem 23. bis zum Tag der Sonne dem 26.)
Dieser Bericht wurde in der ersten kaiserlichen Wegstation einem schnellen Boten übergeben und sollte Euch weit vor unserer Ankunft erreichen.

Jadeschimmer
auf der Haut
eine Träne

Ehrenwerte Kitsune sama, wir haben den Schatten dorthin zurückgeschickt woher er gekommen ist. Ja, den Schatten, denn alle Schatten waren nur ein Teil eines großen Ganzen.
Doch dabei mussten wir den Verlust von Kuni Michiko san und dem jungen Hida Saigo san beklagen. Kuni san's Weisheit wird uns sehr fehlen und Hida san's Pfeile nun nie mehr ihre Ziele treffen.
Doch ich greife vor und sollte vielleicht die Ereignisse von Anfang an berichten:

Akodo Kuroiji san, Iuchi Lishan san und ich hatten uns an der Grenze zu den Einhornlanden im Ryokan zum weißen Pferd getroffen um das letzte Stück unseres Weges gemeinsam zu gehen.
Als wir in den Abendstunden endlich in die Gegend kamen wo sich das Teehaus zur Lotosblüte befinden sollte, fanden wir einen Toten, die verkohlten Ruinen des Teehauses und ein Zeltlager vor. Ein Trupp Ronin hatte das Dorf überfallen, einige Bewohner - darunter auch den Schmied - getötet und alle Wertgegenstände und auch die meisten Lebensmittel mitgenommen.
Wir hatten Glück nicht den Ronin in die Arme gelaufen zu sein. Wie wir erfuhren war das nicht der erste überfall dieser Art! Trotz dieser traurigen Umstände gab es auch Anlass zur Freude! Ich stellte fest, dass auch Kuni Michiko san in Begleitung zweier Samurai der Hida Familie, Hida Rioto san und seinem Neffen Hida Saigo san im Dorf war. Auch sie waren damit betraut worden mehr über die Schatten herauszufinden. Und zwei weitere bekannte Gesichter zeigten sich in einem Zelteingang: Shosuro Yukiko san die ich auf Shiro no Kaji kennen gelernt hatte, sowie Seppun Kenshin san, den ich zuletzt auf der Hochzeit gesehen habe! Desweitern hatten sich eine Samurai-ko der Moto Familie: Moto Michiyo san und ein Samurai der Sihba Familie: Shiba Kiyoshi san mit seiner Dienerin Nakami im Dorf eingefunden. Die Aufräumarbeiten waren bereits im Gange und langsam kamen auch die letzten, in den Wald geflüchteten, Dörfler zurück. Sentiko, die Teehausbesitzerin entschuldigte sich vielmals und tat alles in ihrer Macht stehende um uns den Aufenthalt so angenehm wie Möglich zu machen. Shiba san schlug vor ein Reinigungsritual mit allen Anwesenden durchzuführen, wohl auch in der Hoffnung dadurch von Schatten befallene leichter erkennen zu können. Doch der Himmel fing an zu Weinen und macht so eine Versammlung im Freien unmöglich. Wir alle flüchteten vor dem Regensturm in unsere Zelte.

In dieser Nacht hatte ich einen merkwürdigen Traum und nicht nur ich wie wir am Morgen feststellten. Ich träumte von einer Dienerin die von ihrer Herrin gescholten wurde. Es war Keiko und Sentiko, die Besitzerin des Teehauses, doch das wurde mir erst klar als Hida Rioto san seinen Traum erzählte,... Keiko hatte wohl das beste Teeservice des Hauses zerbrochen und außerdem machte sie scheinbar auch dem Ehemann schöne Augen. Es kam auch noch eine Akiko vor, doch das haben weder Hida san noch ich, mehr so genau gewusst. Was dann geschah war höchst beunruhigend: ein entfernt menschliches Wesen, doch ohne Gesichtszüge und klare Formen, näherte sich dem Mädchen und fror Sentiko förmlich in der Bewegung ein. - Auch ich erstarrte um den Schatten nicht auf mich aufmerksam zu machen. - Er flüsterte ihr ein dass er ihr helfen könne und wie leicht es ihm wäre ihr doch ein besseres Leben zu ermöglichen wenn sie ihn nur ließe. Es schien als würde Keiko zögern, doch letztendlich lies sie sich umgarnen. All dies war nur verschwommen, wie Schattenrisse, zu sehen. Beim Frühstück erzählte auch Hida Rioto san, von Albträumen geplagt worden zu sein und auch Shiba san und Moto san hatten eine unruhige Nacht. Doch ihr Traum unterschied sich von Hida san's und meinem: Sie hatten ein Mädchen gehen dem von zwei Männern Gewalt angetan wurde, auch sie verfiel erst nach einigem Zögern den Einflüsterungen des Schatten. Nun wussten wir dass wir am richtigen Ort waren. Hier in diesem Dorf schien es reichlich Schatten zu geben, auch wenn man sie nicht sah! Seppun san schien seine Vergangenheit ein zu holen: Ein Ronin verlangte nach ihm um ihn zum Duell zu fordern. Angeblich war er einst ein Kranich, Kakita Tsubasa, Abgänger der Kakita Duellanten-Schule, ehemals Mitglied der 7. Legion unter Seppun Arata -chui, nun der "Weinende Kranich" genannt. Die beiden Unterhielten sich eine Weile um dann zu einem Iaido Duell anzutreten. Das Warum hat sich mir nie erschlossen und nach dem Duell zog der Ronin auch wieder ab. Wie er allerdings den Aufenthaltsort von Seppun san in dieser entlegenen Ecke herausgefunden hat, ist mir ein Rätsel. Die Befragungen der Dorfbewohner ergaben ebenfalls Dinge die zunächst keinen Sinn machten: Die Ronin hatten alle Spiegel mitgenommen: Alle Spiegel und Materialien dazu aus der Schmiede und auch alle die sie im Dorf gefunden hatten. Es schien als hatten sie gezielt danach gesucht. Zunächst waren wir ein wenig ratlos, doch Miyagi, die Gehilfin des getöteten Schmiedes Tesuo konnte ein wenig Licht in diese Angelegenheit bringen: Tesuo schien wohl spezielle Spiegel hergestellt zu haben, mit einer schwarzen Schicht zwischen zwei Silberschichten. Nebenbei erfuhren wir auch von einem Jadebergwerk in dem nicht nur Jade, sondern auch Kristalle gefunden wurden, die Mori der Lederarbeiter zu Talismanen verarbeitete. Eine neuerliche Durchsuchung der Schmiede (auch mit Hilfe der Kami) brachte ein paar Papierfetzen zutrage die nicht vollständig verbrannt waren. Eine Abschrift dieser Fragmente und auch der Korrespondenz die uns Kuni san zu Verfügung stellte werde ich zu einem späteren Zeitpunkt schicken. Mittlerweile war der Morgen schon fast zum Mittag geworden und als der Name Keiko fiel, sahen Hida san und ich uns nur an. Wir überlegten uns wie man das Mädchen befragen konnte ohne den Schatten in ihr (wenn es denn so war) misstrauisch zu machen. Auch Iuchi Lishan san war bereits aufgefallen, dass das Mädchen das Sonnenlicht mied.

Nun überstürzten sich die Ereignisse: man setzte Keiko gefangen um sie zu befragen doch der Schatten in ihr verlieh ihr übermenschliche Kräfte. Sie konnte sich befreien und verletzte Shiba san schwer bevor sie getötet werden musste. Zuvor allerdings tauchten die Ronin wieder im Dorf auf. Zunächst versuchte Seppun san noch mit ihnen zu reden, doch vergeblich. Der Kampf war kurz aber heftig. Die gefangenen Ronin wurden von Dörflern, die von den Schatten befallen waren, getötet bevor man sie befragen konnte. So wir mussten noch ein paar Dorfbewohner festsetzten und letztendlich töten, bevor diese noch mehr Unheil anrichten konnten. Es war unmöglich vom Schatten befallene weiterhin gefangen zu halten, wenn sich der Schatten einmal manifestiert hatte. Miyagi, die Schmiedegesellin, Mori der Lederarbeiter und auch Maruyama der Holzfäller erzählten uns was sie von den Spiegeln und den Kristallen aus der Mine wussten. Mori machte aus den Kristallen Talismane, in Leder gefasst waren sie hier in der Gegend häufiger zu sehen. Maruyama berichtete, dass man die Kristalle nicht nur in der Mine, sonder auch gelegentlich im Wald finden konnte. Und Miyagi bestätigte dass die Sonnenamulette speziell behandelte Kristalle sind und sie so eines schon einmal gesehen hat. Ich bitte euch Kitsune sama dazu auch die Abschriften der Fragmente und die Korrespondenzen zu lesen. Einer der Minenarbeiter, Hèlida, erbot sich uns zur übergabestelle der Jade gegen das Silber der Gaijin zu führen. Das war das erste Mal das wir vom Jadeschmuggel hörten. Da die Ronin alles an Wertgegenständen mitgenommen hatten und wir hofften mit diesem Silber selber einen Spiegel anfertigen zu können, willigten die Verantwortlichen, Seppun san, Moto san und Iuchi san ein. Bevor wir allerdings in den Wald aufbrachen, wurde uns noch einmal die Gefährlichkeit der Ronin bewusst gemacht: Eine Otaku - ohne Pferd, marschierte ins Dorf. Ihr Pferd, wurde von den Ronin erschossen, genauso wie der Rest ihrer Patrouille. Die Patrouille umfasste vier Otaku die den Berichten über die zahlreichen Ronin in der Gegend nachgehen sollten. Sie gerieten unweit vom Dorf in einen Hinterhalt der Ronin. So beschlossen wir dann doch alle, gut bewaffnet, zum Treffpunkt mit zugehen, da sich, laut Gerüchten, noch bis zu 30 Ronin in der Gegend aufhalten sollten. So seltsame Leute habe ich noch nie gesehen! Sie trugen Lederstiefel und kurze, weite Tuniken wie sie auch manchmal bei den Einhörnern vorkommen, aber mit viel weiteren und längeren ärmeln und vorne mit Bändern geschlossen. Diese steckten in röhrenförmigen, jedoch geschlossenen Hakama, die wiederum in den Stiefeln stecken. Breite Ledergürtel, wie sie die Einhörnern gelegentlich zu tragen pflegen, waren um ihre Hüften gewunden. Manche trugen auch ärmellose übermäntel. - Doch was sie gänzlich von den Einhörnern unterschied waren die Hüte: mit weit ausladenden Rändern mit Federn, an einer oder mehreren Seiten hochgeschlagen. Auch ihre sonstige Erscheinung war merkwürdig: Bärte, rote Haare, gerade stehende Augen, es waren wirklich Gaijin. An Waffen waren Schwerter zu sehen. Mit Griffen die ein Bügel schützte, offensichtlich nur für eine Hand gedacht. Drei von ihnen hielten seltsame kleine Keulen mit Metallröhren dran, so dick wie ein Finger, in der Hand. Sie hielten sie am dickeren Ende mit der öffnung der Röhre nach vorne. Eine der Wachen hatte einen quer gelegten Bogen an einem Griffstock in der Hand. Lishan - Iuchi san meinte hinterher, dass diese Keulen-Stöckchen wohl Fernwaffen gewesen sein mussten, da die Gaijin trotz unserer überzahl recht selbstsicher wirkten. Moto san und Seppun san verhandelten mit ihnen. Der Anführer der Gaijin nannte sich Kaptain O'llande, wobei Kaptain eine Art Titel zu sein schien. Einmal drohte die Situation zu eskalieren als ein Pfeil aus dem quer gelegten Bogen in den Boden fuhr, doch alle behielten die Nerven und so wurden die Verhandlungen fortgesetzt. Ide Rasul, der den Transport aus den Minen beaufsichtigte, schien schon zwei Lieferungen mitzuführen, eine die für den üblichen Weg bestimmt war und ein Kästchen in dem sich hauptsächlich Schmuck und kaum Daumennagel große Bruchstücke befanden. Obwohl wir alle ob des Jadeschmuggels aufgebracht waren, ging der Austausch des Kästchens gegen Silber reibungslos von Statten. Moto san und Iuchi san werden sich später um die Mine, deren diebisches Personal und die Gaijin kümmern. Kuni san stellte fest dass es sich um ganz gewöhnliches Silber mit etwas Kupfer und den üblichen Beimengungen in Spuren, handelte. Um ein Lockmittel für die Ronin zu schaffen wurde Miyagi nun mit der Herstellung eines gewöhnlichen Spiegels betraut. In der Zwischenzeit wurde immer wieder über den Textfragmenten und den Briefen Isawa sama gebrütet und über die Wirkung der Spiegel und der Kristallamulette diskutiert. Auch das am Vorabend verschobene Reinigungsritual hielten Kuni san, Iuchi san und meine bescheiden Person nun ab. Gestärkt durch den Segen Amaterasu-o-mi-kami und dem Wohlwollen der Kami versuchten wir weiter die Bedeutung der Schriften zu enträtseln. Auf Grund der gefundenen Schriften und den Informationen die jeder einzelne hatte, wussten wir mittlerweile dass die Schatten Teile eines Wesens waren, "Sheitan" geheißen, der wohl ein mächtiger Dämon aus den Burning Sands war. Und die Spiegel vielleicht dazu dienen konnten ihn zu vertreiben. Das Amulett wiederum, lässt seinen Träger mit Amaterasus Hilfe den Schatten in einem Besessenen erkennen und bietet seinem Träger vielleicht auch einen gewissen Schutz vor einer übernahme. über diesen Punkt wurde heftig diskutiert. Am Abend bekamen wir wieder Besuch: Moto Aishe,eine Pfeifen rauchende Samurai-ko, die hier immer wieder einmal vorbei kommt. Sie schien im Dorf bekannt zu sein und auch gerne gesehen. Viele dieser Begebenheiten sind gleichzeitig passiert oder wurden mir später erzählt, daher verzeiht mir Kitsune sama, wenn die Abfolge ein wenig Willkürlich und unlogisch erscheint. Durch die vielen Schatten die wir frei gesetzt hatten waren wir nun alle besonders wachsam und sahen der Nacht mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Mittel-wache und auch Lishan san's Morgenwache verliefen aber ruhig. Doch die erste Wache wurden von den Schatten bedrängt und in Versuchung geführt.

Eine fast unnatürliche Stille herrschte am Morgen. Die Stimmung war getrübt und auch Amaterasu-o-mi-kami verhüllte ihr Antlitz durch einen grauen Schleier. Hida Saigo sans Tod ist den Schatten zu zuschreiben, wie man mir später erzählte, schoss er auf Moto san und verletzte sie schwer. - Daraufhin griff sie zum Schwert . die Ahnen mögen seiner Seele gnädig sein. Auch wenn sich dies erst später zutrug, so möchte ich es hier an dieser Stelle erwähnen um die Beschreibung der Herstellung der Spiegel so wenig wie möglich zu unterbrechen. Langsam machte sich auch die Lebensmittelknappheit bemerkbar. Als wir Nachschau halten wollten ob den nicht einmal heißes Wasser für Tee auf zu treiben war, bot sich uns ein fantastischer Anblick! Wieder war es ein Trupp Gaijin der uns zum Staunen brachte: Es war wie aus einer Legende der Einhörner die Lishan san manchmal erzählte, denn es waren Fremde aus den Burning Sands die nun ins Dorf kamen. So will ich nun den Anblick schildern der sich uns bot: Der Trupp wurde von zwei hochgewachsenen Männern angeführt, beide in lange, reich bestickte übergewänder gehüllt. Tücher waren um ihren Kopf geschlungen. Eine, von einem Reisehut mit Schleier geschützte Gestalt, entpuppte sich als nur spärlich bedeckte Frau, mit einem juwelenbestickten Brustband und einem fast durchsichtigen Rock und einem Tuch um den Kopf. Moto san versuchte den Führer des Trupps, Hassan Ibn Ali, einem Sensei aus den Burning Sands dazu zu bewegen die Blöße der "Sherezade" mit einem Kimono zu bedecken. Doch dies war kein Titel sondern der Name der Frau, einer Tänzerin die Magie wirkte. Sie versicherten uns dass dies ihr Ritualgewand sei und so sein musste. Doch wenigstens war sie bereit ihre Blöße mit einem großen Schultertuch zu verhüllen. Auch trugen sie eine Bahre, auf der die sterblichen überreste von Ide Suleika der letzten der Ki Rin ruhten um in ihrem Heimatland bestattet zu werden. Eigentlich wollte Hassan Ibn Ali sama seinen "guten Freund" Tesuo, den Schmied besuchen um sich mit ihm über die Fortschritte ihrer Forschungen zu unterhalten und neues Material zu bringen. Doch musste Moto san ihm mitteilen das dieser beim überfall der Ronin umgekommen war. Hier stellte sich nun Miyagi als seine Gehilfin und Erbin vor. Hassan Ibn Ali sama war von Tot seines Freundes sichtlich betroffen, fragte aber auch ob die Schmiede ebenfalls zerstört worden war, was wir verneinten. Dies schien ihn zu erleichtern. Im Tross führten sie noch ein seltsames Tier mit langem Hals und zwei Buckeln, zwischen denen die Lasten befestigt waren, genannt Lale das Kamel, ein Passgänger und höchst komisch anzusehen, aber leider auch bissig. Es scheint wie ein Pferd Gras zu fressen und wurde auf der Flußweide untergebracht. Die Packen die es trug waren sehr schwer und schienen Steine zu enthalten. Hida Rioto san und ich versuchten sie zum Teehaus zu tragen wurden aber gebeten das doch Hassan Ibn Ali Senseis Wachen zu überlassen, da das Material in die Schmiede gehörten. Es war der Nachschub an Silber, der für drei weitere Spiegel reichen sollte, wie Hassan Sensei einen mitgebracht hatte. Doch zunächst mussten wir das Gastgeschenk zum Frühstückstisch bringen, es handelte sich um fermentierte Milch (ich habe nie herausbekommen von welchem Tier) die schon fest genug zum Schneiden war, so ähnlich wie fester Tofu, kleine grüne Früchte die in Salzlake eingelegt waren und eine Art Fladenbrot aus Weizenmehl. Schon beim Frühstück sprach Hassan Ibn Ali Sensei vom wahren Grund seines Hierseins: Er habe versucht den Schatten in seinem Ursprungsland wieder zurück in die Ebene zu schicken aus der er einst beschworen wurde. Doch das sein ihm nicht gelungen, da der "Sheitan", eine Art Oni, sich auf seinem Weg durch Rogukan verändert und angepasst habe. Er hoffte hier mit Hilfe des Schmieds gelehrte Frauen und Männer zu finden um das Ritual anzupassen und so ein Tor zu öffnen durch das der "Sheitan" wieder in seine Welt zurück geschickt werden kann. Wir hatten ja durch die Befragung der Schatten bereits herausgefunden, dass die Schatten das Licht vernichten wollen, da es ihnen weh tut und schadet und auch der "natürliche Feind" des "Sheitans" zu sein scheint. Bei Amaterasu-o-mi-kami's Schein zogen sich diejenigen die schon länger und vollständig vom Schatten übernommen worden waren, auch in den tiefsten natürlichen Schatten zurück den sie finden konnten. Und nun machten auch die vielen Sichtungen in Otosan Uchi Sinn! Uns wurde auch klar das die Vernichtung des Tenno als Verkörperung Amaterasu auf Erden ein, durchaus nicht abwegiges Ziel des Schattens war. Trotz anfänglichem (und auch immer wieder aufflammendem) Misstrauen, machten wir uns an die Herstellung der Brennspiegel. Hassan Ibn Ali Sensei's Gehilfe Nazir san erklärte uns, an Hand des mitgebrachten Spiegels was zu tun war: Man schneidet die Spiegel aus einer biegsamen Platte Silbers und poliert sie dann. Als Form hat sich ein ungefähr 2 Shaku langes und ungefähr 8 Sun breites Rechteck mit gerundeten Ecken bewährt. Man schlägt zwei Löcher an den Schmalseiten ein um dann Lederbänder (die sind haltbarer wie Seide, außer man feilt die Kanten SEHR rund) durchzuziehen. Man feilt alle Kanten rund und fasst den Spiegel außen mit gegerbter Schlangenhaut ein. Und nun wird mit dreierlei Poliermittel die Metallplatte zum Spiegeln gebracht: Eine recht flüssige schwarze Paste aus Holzkohle und Asche von Räucherwerk und Kräutern, die zur Reinigung dienen. Eine gelbliche dickflüssige Milch: Milch mit gemahlenen Tierknochen, und eine ziemlich dicke Paste aus feinem Wüstensand mit Quellwasser. Die beiden letztgenannten Polierflüssigkeiten haben Hassan Ibn Ali Sensei und Nazir san mitgebracht. Für die schwarze Paste habe ich mich entschlossen die hier reichlich vorkommende Heilminze zu verwenden. Die habe ich unter Shiba san's Schutz aus dem Wald geholt. Einen guten Arm voll Kraut um auch genug Paste für drei Spiegel zu erhalten. Wofür man mindestens eine Reisschale voll benötigt. Als Flüssigkeit haben wir reines Quellwasser und ein wenig Sake, der ja eine wunderbare Verbindung aller Elemente ist, genommen. Während Shiba san und ich im Wald die Kräuter suchten, haben Seppun san und Hida Rioto san die Metallplatten zugeschnitten und abgefeilt. Lishan san hat inzwischen für den Segen der Elemente in der Schmiede gesorgt. In dem Moment als ich anfangen konnte die Kräuterasche und Holzkohle zu feinem Pulver zu zerstoßen und mit Wasser und Sake zu mischen, gab es draußen wieder einen Tumult. Einige Ronin, die auf Seppun san's Angebot eingehen wollten und sich von ihrem Anführer losgesagt hatten, waren auf ihrem Weg zu uns blutig niedergemetzelt worden. Mit letzter Kraft hatte es einer fast bis zur Schmiede geschafft. Bevor er verbluten konnte, gelang es Kuni san und mir ihn vom Rande des Todes zurück zu holen und ins Lager tragen zu lassen. Doch musste ich mich nun einer Reinigung unterziehen und das Gewand wechseln, wollte ich weiter an den Spiegeln arbeiten. Kaum ungezogen, fingen Shosuro san und ich auch schon an die schwarze Paste auf den Spiegel zu verreiben: immer Kreisförmig. So, das alles bis auf einen 2 Finger breiten Rand gut bedeckt war. Danach wurde mit einem sauberen Tuch die Paste wieder weggewischt und zuletzt der Spiegel noch mit Spucke poliert. Das ist laut Hassan Ibn Ali Sensei und Nazir san das beste Mittel dafür. Nazir san hat uns jeden Schritt gezeigt und auch unseren Fortschritt überwacht. Als nächstes bekamen wir die Flasche mit der Poliermilch. Hier verstärkte uns nun Seppun san. Auch diese Politur wurde wieder kreisförmig auf kleinen Flächen aufgetragen bis das Tuch schwarz war und dann der Fleck mit einem sauberen Tuch nach poliert. Langsam konnte man sich auch schon im Spiegel sehen. Während wir polierten kam immer wieder Hassan Ibn Ali Sensei um sich ein Bild über unser Vorankommen zu machen. Inzwischen wussten wir auch schon das diese Schatten Teil eines Ganzen waren: eines "Sheitan", den ein viele Ur-ahn von Hassan Ibn Ali Sensei beschworen hatte. Im Zuge ihrer Erforschung von Magie wollte man wohl die mächtigen Energien diese Dämonen zu kontrollieren versuchen, doch das hatte schlimme Folgen. Alle Nachkommen, bis zu Hassan Ibn Ali Sensei, haben mit wechselndem Glück versucht den "Sheitan" wieder zurück zuschicken. Hassan Ibn Ali Sensei hatte nun ein Ritual entwickelt bei dem man mit den Spiegeln Amaterasu-o-mi-kami's Strahlen einfängt, an einer Stelle bündelt und gleichzeitig mit Sherezades magischem Tanz ein "Tor" öffnet um den Sheitan wieder in seine Welt zuschicken. Durch die magischen Sprüche auf den Spiegeln und die Behandlung derselben zwingt man den Schatten durch diese Tor in seine eigene Welt zurückzukehren. Ein Versuch in den Burning Sands hatte aber nicht den gewünschten Erfolg, da der "Sheitan" sich bei seiner Reise durch Rogukan verändert hatte. So hoffte Hassan Ibn Ali nun durch ein angepasstes Ritual in Rogukan mehr Glück zu haben. Für den letzten Polierschritt gesellte sich auch Shiba san zu uns. Mit der Paste aus Wüstensand und Quellwasser wurde nun dem Spiegel der letzte Schliff gegeben. Ein letztes Mal noch nachpolieren mit einem weichen Ledertuch und der Spiegel war nun fertig um mit dem Magischen Formeln beschriftet zu werden. Nun Machten sich Akodo san und Kuni san auf den Gaijin Spruch, der laut Nazir san, sowas wie: "Sheitan verschwinde dorthin wo du hergekommen bist" heißt, auf die 3 neuen Spiegel zu schreiben und auch einen dazu passenden Haiku ähnlichen Wortlauts zu finden. Inzwischen hatte ich meinen Teil für das Ritual vorbereitet: ich sollte den Segen der Kami erflehen.

Nun war es endlich so weit, Hassan Ibn Ali riet zur Eile, da Amaterasu-o-mi-kam's Strahlen schon sehr tief am Himmel standen. Nazir san, Hida Rioto san, Shosuro Yukiko san und Iuchi Lishan san hielten die Spiegel. Aufgestellt in einem Halbkreis sollten sie die Strahlen Amaterasu's einfangen und auf die Tänzerin Sherezade richten, die das Tor öffnen würde um die Schattentropfen hindurch zuschicken. Zur Stärkung hat hier auch jeder einen Schluck Sake bekommen. Leider kann ich nur wenig über das Ritual selber berichten, außer das alles in gleisendes Licht getaucht wurde als Sherezade zu tanzen anfing. Was nun geschah hat Lishan san mir erzählt: Von überall her flossen die Schatten in den Brennpunkt, sie wurden aus ihren Wirten gezogen und wurden immer kleiner, doch verschwanden nicht alle. Ein Fleck so groß wie ein ausgebreiteter Haori bleib! Alle waren ziemlich erschöpft und auch Ratlos, jetzt haben wir auch den letzten Rest an Sake vernichtet. Moto san hatte ihn besonders nötig. Auch Kuni san schien den Schluck Sake zur Stärkung durchaus zu brauchen. Hassan Ibn Ali Sensei hatte gehofft das geänderte Ritual würde ausreichen um den Sheitan zu bannen, meinte aber dass wir es vielleicht nicht weit genug abgeändert hatten. Der "Sheitan" hatte wohl auf seinem Weg durch Rogukan mehr von unserer Kultur in sich aufgenommen, als Hassan Ibn Ali Sensei vermutet hatte. Mittlerweile stand Amaterasu nun schon ganz tief am Himmel und es fing zu dämmern an. Mit zunehmender Dunkelheit begann sich auch der Schattenfleck immer schneller auf den Wald nach Norden hin zubewegen. Wir wussten immer noch nicht was wir tun sollten außer dem Schattenfleck zu folgen, der alles was in seinem Weg lag in sich aufnahm, Tatami, Obi, äste,... Hassan Ibn Ali Sensei und Nazir san fragten uns immer drängender ob wir den keine anderen Möglichkeiten hatten. Lisahn san und Kuni san trugen beide ein Sonnenamulett, doch Kuni san's war durch das Aufdecken von Besessenen schon seiner Kraft beraubt und ob das Amulett seine Träger wirklich vor dem Sheitan schützen konnte und wie, wussten wir nicht. Dennoch gaben uns sowohl die Textfragmente als auch Kuni san's Traum Anlass zur Hoffnung. In diesem Traum wollte der Schatten Kuni san übernehmen, doch das Amulett hielt ihn in Schach und auch Fu Leng, der Kuni san gezeichnet hatte, schien Besitzansprüche zustellen. Der bis dahin nur schwach ausgeprägte Taint, den sich Kuni san wohl bei ihrem Einsatz an der Mauer zugezogen hatte, war nur schon sehr deutlich ausgeprägt. Ein Versuch das Vorankommen des Schattenflecks mit Hilfe eines Feuerbeckens und den Brennspiegeln aufzuhalten, war nicht erfolgreich. Die Diskusionen, ob denn das Amulett nur bei Amaterasu's Schein oder auch bei Nacht und ohne Zutun des Trägers, seine Schutzfunktion ausübt waren heftig. Kuni san erschien uns allen als geeignetster Träger, da ja auch Fu Leng eine übernahme durch den Sheitan verhindern würde. Auch wenn uns das allen überhaupt nicht gefiel! Wir drängten nun Kuni san zum Handeln, doch heute glaube ich, hätten wir das Amulett schon beim Ritual eingesetzt, könnte Kuni san noch am Leben sein. Auch stellte sich die Frage ob es mit den Tugenden des Bushido, vor allem aber mit Meyo, der Ehre, vereinbar sei, einen Dämon mit Hilfe eines anderen und auf Kosten einer ehrenwerten Samurai ko zu bekämpfen. Doch ich versuchte zu argumentieren, das wir ja deswegen nicht auf Fu Leng's Seite stünden, sondern Kuni san, durch den Konflikt der Mächte in ihr, wohl von uns allen am längsten dem Sheitan standhalten können würde, auch wenn es letztendlich in der letzten Pflichterfüllung gipfeln würde. Was wussten wir schon was wir zu beschwören und bannen gedachten! Nachdem es schon ganz dunkel geworden war und der Schattenfleck immer schneller Richtung Wald verschwand wurden auch die Diskusionen immer hitziger. Ich schäme mich, den hier hat mich mein Mut verlassen und ich habe mich eines Samurais nicht würdig erwiesen, da ich unser Tun bis dahin als sinnlos bezeichnet habe, wenn wir jetzt nicht versuchen würden dem Sheitan endgültig einhalt zu gebieten. Doch das war falsch und unwürdig, wir haben ja Erfolge erzielt. Kuni san und Akodo san haben mich zurechtgewiesen. Kuni san bat sich eine kurze Bedenkzeit aus. Mittlerweile bewegte sich der Schatten schon recht schnell auf den Wald zu und auch Hassan Ibn Ali Sensei und Nazir san waren überzeugt davon das das Sonnenamulett den Sheitan endgültig vertreiben konnte. Nazir san erzählte uns auch noch eine Geschichte aus seiner Heimat: der weise König Salomon suchte verzweifelt ein Heilmittel für seine dahinsiechende Frau. überall hin fuhr er, in den verstecktesten Winkel, doch nirgends wurde er fündig. Und als er endlich wieder zurück kam war sie nur einen Atemzug entfernt von der Schwelle des Todes, doch alles was sie je von ihm wollte war seine Gegenwart. Das führte uns vor Augen, vielleicht doch nicht weit weg nach einer Lösung zu suchen, sondern die zu nehmen die vor uns lag. Kuni san war nun bereit sich dem Schatten in den Weg zustellen. Sie hatte Lishan san's Amulett und wir alle glaubten wenn wir hinter ihr stünden und Amaterasu-o-mi-kami, die Ahnen und die Kami um Hilfe bitten, so wird es uns mit vereinten Kräften gelingen den Schatten zurück zu schicken. Und ja, der Schattenfleck wich zurück, doch wie befanden wir uns im Irrtum! Ein Fauchen und Brüllen wie von einem wütenden Tiger erhob sich, doch hundertmal lauter! Der Schattenfleck vor uns bäumte sich auf, wurde immer größer, Dämpfe stiegen auf und ein riesiger Dämon mit rotglühenden Augen und Reißzähnen, so lang wie meine Unterarme, stieg aus den Dämpfen auf! Mit peitschenden Tentakeln trieb er uns auseinander. Inmitten des Chaos stand Kuni san wie Fels in der Brandung. Jeder Versuch zu ihr hin zukommen wurde von den wild peitschenden Schatten zunichte gemacht. Dann brannte sich ein Strahl seine Weg durch die Schatten: Amaterasu's Amulett in Kuni san's Hand! Wir versuchten immer noch die Tentakel zurück zu drängen doch es gab keine Möglichkeit zu Kuni san zu kommen. Kein Schwert und kein Gebet konnte ihnen was anhaben. Wie lange dieser Sturm anhielt vermag ich nicht zu sagen, irgendwann waren die Schatten nur mehr Schatten und keine peitschenden Dämonen und es war das Stöhnen der Verwundeten zu hören. Ich besann mich auf meine Pflichten. Als ich aus den Strömen des Wassers der Reinheit wieder auftauchte, wurde mir die Stille bewusst, die im Lager herrschte. Schweigend wurde Holz gesammelt und aufgeschichtet. Kuni san war von uns gegangen.

Feuerschein
Rauch steigt auf
zu den Ahnen

Niemand sprach von unserem Sieg, jeder trauerte. Die Toten die noch nicht lange genug von Schatten besessenen waren und nicht zerflossen waren wurden ebenfalls bestattet. Erst am nächsten Morgen wurde uns das Ausmaß der Bedrohung, die wir bekämpft hatten, bewusst:
Kuni Michiko san
Hide Saigo san
Hassan Ibn Ali Sensei
Sentiko, die Teehausbesitzerin
Andou, ihr Mann
Tesuo, der Schmied
Hèlida, der Minenarbeiter
Keiko und Akiko und Mika aus dem Teehaus,
Sie alle sind Opfer der Schatten.
Anai, aus dem Nachbardorf ist verschwunden und auch von einigen Dorfbewohnern wissen wir nicht mit Sicherheit wo sie geblieben sind. Iuchi Lishan san und Moto Michiyo san werden vorerst hier bleiben um die Vorkommnisse in der Mine zu klären und ihrem Daimyo Bericht erstatten. Der Rest wird noch eine Weile gemeinsam reisen. Als erste werden uns wohl Shiba Kiyoshi san und Nanami verlassen um in die Phönixlande zurück zu kehren. Seppun Kenshin san war schon am Vorabend aufgebrochen um einen Bericht nach Otosan Uchi zu bringen, wir haben ihm eine Boten nachgeschickt, dass er auf uns waren soll. Er wird dann mit einem vollständigen Bericht seine Reise nach Otosan Uchi fortsetzten. Shosuro Yukiko san, Akodo Kuroiji san, Hida Rioto san und ich werden noch ein wenig länger unseren Weg gemeinsam fortsetzten. Ich habe Hida Rioto san die Gastfreundschaft der Kitsune angeboten, falls er nicht durch den Shinomen Mori ziehen möchte.
Geschrieben mit eigener Hand, im langen Monat nagatsuki
Kitsune Sukey