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Asako Ichiro

Die göttliche Ordnung

Ah! Ehrenwerter Gast, Ihr seid also noch hier? Nun, das freut mich wirklich aufrichtig, offensichtlich scheint Euch unser Reich zu gefallen. Und wie ich sehe, habt Ihr auch Freunde von Euch mitgebracht. Ausgezeichnet! Ich werde meine Frau sogleich bitten, uns noch ein wenig mehr Tee und Gebäck zu bringen.

Was kann ich denn noch für Euch tun? 

Ihr interessiert Euch also für die gesellschaftliche Ordnung in Rokugan? Mhm. Nun gut. Ich werde versuchen, Euch einen Überblick zu verschaffen, so gut mir das möglich ist. 

Es gibt bei uns ein Sprichwort: „Es kann weder zwei Sonnen am Himmel geben, noch zwei Kaiser in Rokugan.“ Unser Herrscher steht, als direkter Nachkomme von Amaterasu, natürlich an der Spitze unseres Reiches. Er allein schreibt Gesetze, er ist Oberhaupt unserer Religion und besitzt alles Land. Da es aber selbst für einen Abkömmling der Sonne schwierig wäre, über all die vielen Menschen allein zu regieren, wird er unterstützt. Dafür hat er eine ganze Heerschar von Beamten, nicht zu vergessen auch die Daimyos der Clans, die ihrerseits wiederum von ihren Beamten und Daimyos entlastet werden. Am kaiserlichen Hof selbst leben selbstverständlich hauptsächlich die Familienmitglieder des Kaisers, sie machen den großen Teil der Höflinge dort aus, und auch wenn sie keine direkte Macht besitzen, so haben sie doch eines: das Ohr unseres Herrschers. 

Doch zurück zu den Beamten: sie haben die Aufgaben, die Gesetze des Kaiser umzusetzen und ihre Einhaltung zu überwachen. Sie stammen traditionellerweise aus den sieben großen Clans und unterstehen direkt dem Kaiser – sie anzuzweifeln hieße also, den Kaiser selbst anzuzweifeln. Ihr seht – sie haben also eine sehr hohe Position! Der höchste Beamte (oder „Magistrat“) ist der Emerald Champion, zur Zeit Doji Satsume. Ihm berichten alle Magistrate, ihm unterstehen sie. Die Position des Emerald Champion ist ein Amt auf Lebenszeit und wird durch einen Zweikampf entschieden. Anders die Magistrate: sie werden vom Kaiser eingesetzt und können von ihm oder dem Emerald Champion auch wieder ihres Amtes enthoben werden. 

Aber ich schweife ab, verzeiht! 

Obwohl unser Tenno, also der Kaiser, unangezweifelt die höchste Position im Reich einnimmt, so muss doch gesagt werden, dass sich die politische Macht, und auch die militärische, doch unter den großen Clans aufteilt, und damit unter deren Daimyos. Doch obwohl dem so ist, können die Daimyos doch nichts ohne den Segen des Kaisers unternehmen – so groß ist der Respekt für ihn! Auch besitzen sie nicht wirklich ihr Land – es gehört ja dem Tenno. Sie verwalten es aber, besteuern es und kommen so zu Macht und meist auch Reichtum. Um dies zu bewerkstelligen, haben auch die Daimyos Helfer – richtig! Magistrate und sogenannte Yoriki, die für die täglichen Verwaltungsaufgaben und die Einhaltung der Gesetze sorgen, wofür sie oft auch „Polizisten“, oder Doshin, einsetzen. 

Oh. Euer Tee ist aus. Darf ich Euch nachschenken?
Wie? Ihr möchtet noch mehr über die Bedeutung von Titeln wissen. 

Nun ja. Ihr interessiert Euch offensichtlich am meisten für die Samurai, was ja verständlich ist. Nun, „Samurai“ ist eigentlich mehr die Bezeichnung für eine Gesellschaftsschicht. Man wird als Samurai geboren, das heißt, man ist in gewisser Weise adelig. Welcher Profession man dann nachgeht, ist für den Titel nicht ausschlaggebend: Bushi (Kämpfer), Shugenja (Magier), Courtier (Höfling) oder Künstler der hohen Künste: das ändert nichts am Adelstitel! Allerdings hat ein Samurai immer einen Herrn über sich und sei es in letzter Instanz der Kaiser. Ein Samurai ohne Herrn ist kein Samurai! Er darf dann auch nicht mehr das Zeichen dieses Standes tragen: das Wakizashi, oder Kurzschwert. Daran erkennt man einen herrenlosen Samurai, auch Ronin genannt. Natürlich haben aber auch Samurai verschiedene Positionen in der Gesellschaft inne, und damit mehr oder weniger Verantwortung zu tragen. 

Man könnte eine „Rangordnung“  der Samurai vielleicht so zusammenfassen:
1. Der  Kaiser
2. Die Clansdaimyos
3. Die Familiendaimyos
4. Samurai, die einem Familiendaimyo Gefolgschaft schwören
5. Alle, die in die Samurai-Klasse geboren sind, aber kein Krieger-Training hatten: Courtier, Artisans,...
6. Ronin

Mhm. Ist das soweit verständlich für Euch?

Unter den Samurai steht dann das restliche Volk: niedere Künstler, Händler, Handwerker, Bauern und die Eta, die „Nichtmenschen“, die die unterste Schicht der Gesellschaft bilden. Sie alle haben aber die Möglichkeit, viel gutes Karma zu sammeln, und so irgendwann auch einmal als Samurai wiedergeboren zu werden!